Staffelübergabe im Stier
Video abspielenAm 23. Mai ist es im Sternbild Stier zu einer sehr nahen Planetenbegegnung gekommen. Venus und Jupiter sind dabei in nur 12 Bogenminuten (etwa ein Drittel des Monddurchmessers) aneinander vorbeigezogen. Doch leider fand die Konjunktion sehr nah bei der Sonne statt und war somit für unsere Augen nicht zu sehen.
Ganz anders hingegen für den Sonnenbeobachtungssatelliten SOHO. Er hat die Sonne stets im Blick, wobei die grelle Sonnenscheibe von einer Blende abgedeckt wird. Dadurch wird die Korona der Sonne samt den regelmäßig stattfindenden koronalen Masseauswürfen sichtbar. Als Bonus erlaubt uns SOHO sogar einen Blick an den Sternenhimmel in der Nähe der Sonne. Das Gesichtsfeld der Kamera ist etwa so breit wie eine ausgestreckte gespreizte Hand (20 Grad).
Derzeit zieht die Sonne durch das „goldene Tor der Ekliptik“, der Bereich zwischen den Sternhaufen der Plejaden und Hyaden im Sternbild Stier. Und genau dort halten sich gerade die Planeten Venus und Jupiter auf. Während die hellere Venus nach links in Richtung Sonne wandert, läuft Jupiter nach rechts und wird Ende Mai das Gesichtsfeld verlassen. Venus verschwindet Anfang Juni hinter der Sonnenblende, steht am 4. genau hinter ihr und taucht dann links der Sonne wieder auf.
Ab Mitte Juni wird Jupiter seinen Abstand zur Sonne so weit vergrößert haben, dass er in der Morgendämmerung sichtbar wird. Da sich Venus und Sonne relativ zu den Sternen in der gleichen Richtung bewegen, wird sie erst im August als Abendstern an unserem Himmel auftauchen und ihre Sichtbarkeit bis Jahresende deutlich ausbauen.
Die aktuellen Aufnahmen des Sonnenbeobachtungssatelliten SOHO kann man hier verfolgen: